Ausblick und Rückblende

Ausblick

VomHörenSagen – Salon für Akustische Kunst im Kultur: Haus Dacheröden (Erfurt), ab Februar 2020

Das gesprochene Wort und auch der Gesang standen am Anfang der kulturellen Vermittlung, dann folgte die lange Dominanz der gedruckten Schrift und heute erleben wir die zunehmende Präsenz digitaler Medien als eine kulturelle Revolution, die gerade erst beginnt. Lehren uns die digitalen Techniken gerade (wieder) das freie Sprechen? Was bedeutet es, Stimmen konservieren zu können? Nimmt die Wichtigkeit der Schrift ab? Was tritt an ihre Stelle? VomHörenSagen ist ein gänzlich neues Format, mit dem wir dem Thüringer Publikum Veranstaltungen anbieten, die die damit einhergehenden Entwicklungen in der akustischen Kunst in den Fokus rücken. In loser terminlicher Folge werden Sonntagnachmittags Hörstücke, Live-Klangkunst und interaktive Performances im Kultur: Haus Dacheröden präsentiert und diskutiert. Die Idee zu VomHörenSagen stammt von der in Erfurt lebenden Autorin und Regisseurin Barbara Kenneweg, die zusammen mit der Hörspielautorin und -regisseurin Barbara Meerkötter das Konzept entwickelte. Die Medienberaterin und Produktionsleiterin Corinna Volkmann ist für die Projektkoordination und –durchführung verantwortlich.

Der erste Salon am 23. Februar steht unter dem Motto „Das Weite suchen“. Die Kulturwissenschaftlerin Britta Lange, die zu frühen Tonaufnahmen und deren Archivierung forscht, gibt Einblicke, was das Festhalten der menschlichen Stimme bedeutet: eine neue Art von globaler, demokratischer Kommunikation – oder postkoloniale Inbesitznahme und Deutungshoheit? Die Autorin Simone Kucher stellt ihr Hörspiel „Der Stimme ihren Ort zurück“ vor, das auf einer wiederentdeckten alten Tonaufnahme beruht. Durch die vertraut wirkende Stimme wird die Protagonistin mit ihrer eigenen Familiengeschichte konfrontiert – und mit dem Völkermord an den Armeniern vor 100 Jahren. Zoran Terzic, Meister der Sprachmontage und Gedankenkunst, überrascht das Publikum mit seiner neuesten Wort- und Klang- Performance.

Kultur: Haus Dacheröden, Anger 37, 99084 Erfurt, Eintritt: € 5,00, Karten: www.dacheroeden.de, Ticket Shop Thüringen, Hugendubel  Erfurt

Hans-Flesch-Gesellschaft – Forum für akustische Kunst e.V. in Kooperation mit Kultur: Haus Dacheröden, GVL (Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten), Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen; Medienpartner: Radio F.R.E.I.

De-Symphonic – Klanginstallation im Landschaftspark Duisburg-Nord

Das Beethoven-Projekt „De-Symphonic“ zum Beethoven-Jahr 2020 von HFG-Mitglied, Klangkünstler und Komponist Werner Cee, bei dem die HFG als Veranstalter federführend ist, ist zu 100% finanziert durch die BTHVN2020 GmbH und Deutschlandradio. Am 15.12.19 gab es in Duisburg eine öffentliche Präsentation.

De-Symphonic ist eine großformatige Open-Air Klanginstallation. Extra für dieses Projekt entstanden Aufnahmen von Beethovens Sinfonie Nr. 6 (Pastorale) mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und Deutschlandfunk Kultur. Die Sinfonie wird dekonstruiert und in einzelnen Stationen neu zusammengesetzt. Vier Tage und drei Nächte lang verwandelt diese neu komponierte Innensicht der Pastorale die Szenerie des Landschaftsparks Duisburg-Nord.

Die Klanginstallation findet vom 21. bis 24. Mai 2020 im Landschaftspark Duisburg statt. Die Mitglieder Barbara Meerkötter, Wolfgang van Ackeren und Corinna Volkmann sind im Bereich Dramaturgie, Projektdurchführung, Organisation und Abwicklung involviert.

DGB / ver.di
Die HFG arbeitet an der Anbahnung einer produktiven Ko-Operation mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft und mit dem DGB-Bundesvorstand.
In der Hoffnung, dass sich daraus eine Zusammenarbeit entwickelt auf dem Gebiet der Mitbestimmten Medienpolitik; im Kampf gegen weitere Einschnitte in die Strukturen des Akustischen Erzählens im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk.

Rückblende

Intern:

Regelmäßige mitgliederoffene Vorstandstreffen
werden oft mit einem Event verknüpft – z.B. der Präsentation des Panoramafilms PLAYING THE SPACE im Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut, mit Präsentationen einzelner Mitglieder zu bestimmten Themen wie zum Beispiel „Regie+Musik“, „Animated Audio Art“, „Flesch+Medienpolitik“.
Außerdem findet ein reger Austausch statt über aktuelle öffentlichrechtliche, kulturpolitische, produktionsspezifische, mediale und künstlerische Fragen.

„Flesch hört sich selbst“
ist eine Reihe, in der Mitglieder anderen Mitgliedern ihre Hörstücke präsentieren und darüber diskutieren.
Hin und wieder werden Gäste mit relevanten Themen und Produktionen eingeladen.

Zusätzlich zur „Flesch Hört Sich Selbst“-Reihe
haben wir eine Retro-Schiene gestartet: „Flesch Hört Retro“ – hier geht es ganz dezidiert um akustische Gedächtnis-Arbeit, um ein „Living Archive“, um das Wieder-Produktiv-Machen der Akustischen Erzählungen unserer kollektiven Hör(spiel)-Vergangenheit.

Unser Hörspiel-Archiv
bietet den Mitgliedern der Hans-Flesch-Gesellschaft im internen Bereich der Website jederzeit Zugang zu Arbeiten der anderen GesellschafterInnen. Hörenswerter Mehrwert: Zu vielen Stücken finden sich dort die nach der FHSS-Vorführung aufgezeichneten Gespräche. 

„Erinnerungen an das Hören“
schreiben Mitglieder und Gast-AutorInnen für unsere Webseite.
Das ist ein Open Space – alle Mitglieder sind eingeladen, sich zu beteiligen.

Eigene Produktionsmittel
stehen für die für die kostengünstige Ausleihe allen Mitgliedern zu Verfügung:
– eine Abspiel-Anlage (Verstärker und zwei Lautsprecher)
– ein portables Aufnahmegerät incl. Zubehör                              siehe Equipment

Extern:

„Open Archive“
war ein einmaliges Neujahres-Event im Ausland e.V., bei dem in Vergessenheit geratene und gegenwärtige deutsche Produktionen zu Gehör gebracht wurden.

„Schnittmuster der Wirklichkeit“
war ein von der HFG konzipierter und durchgeführter Veranstaltungstag im Rahmen des Festivals „Radio Zukunft. Tage der Audiokunst“ in der Akademie der Künste. Der Tag fokussierte auf die Technik der Weltwahrnehmung in der Wissenschaft und den Künsten – die immer neuen Ansätze, Welt und Mensch zu zerlegen, zu erfassen und zugleich das Erfasste abzubilden, zu transformieren, zu konstruieren, zu rekonstruieren, zu singen, zu schneiden, zu hören.

„BERLIN – BENIN“
war ein Projekt, für das die HFG aus dem TURN-Fonds der Kulturstiftung des Bundes eine Förderung für einen Inter-Kulturellen Dialog in Benin erhielt.

Kooperationen
gibt es mit dem „Leipziger Höspielsommer“ und dem Leipziger Verein „Geräuschkulisse – Hörspiel/Feature/Klangkunst“. Enger Austausch besteht mit dem VdHR (Verband der Hörspiel-Regie), der auch Mitglied des Deutschen Medienrates ist. Die HFG ist Mitglied in der „Allianz der Freien Künste“.

aktualisiert: Berlin, am 19. Februar 2o20