Flesch-hört-sich-selbst, am Mittwoch, 17.11.21

FHSS im La Bohème, Winsstraße 12, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg, um 19.00 Uhr

Gäste Willkommen!

Wir hören:

Naema Gabriel: „Hab mich wohl“, BR 2021

Regie: Alexandra Distler

Dramaturgie: Katja Huber

Komposition: Andreas Koslik, Trompete: Florian Menzel

mit:

Mo – Wiebke Puls

Das Kind – Leonard Dölle

Der Tod – Shenja Lacher

Mos Mutter – Helga Fellerer

Marie Kondo – Anna Gesa-Raija Lappe

sowie Anna Graenzer, Julia Cortis, Johannes Hitzelberger, Beate Himmelstoß und Friedrich Schloffer

„‘Bleiben Sie zuversichtlich! Bleiben Sie gesund! Bleiben Sie vierzehn Tage zuhause!‘… Alles ändert sich, aber ich soll bleiben?!“ – Berlin zu Beginn der Corona-Krise, eine Mittvierzigerin in Quarantäne. Mo ist über Nacht von einer Urlauberin zu einer gefährdeten Rückkehrerin aus einem Risikogebiet geworden. Mehr noch als um ihre eigene Gesundheit sorgt sie sich um das Leben ihrer Mutter, die in einem Pflegeheim wohnt, über das nun ein Besuchsverbot verhängt wurde.

Mo hat schon so manche Krise durchgestanden, indem sie der einen oder anderen fiktiven Figur Zutritt zu ihrem Leben gewährt hat. So auch jetzt. Da ist zum Beispiel der sehr attraktive personifizierte Tod. Seitdem sie sich am Intensivbett von Mos Mutter kennen lernten, machen er und Mo sich schöne Augen. Oder die Meisterin des Ordnens und Entsorgens: Marie Kondo höchstpersönlich hat Mo bei der Auflösung der Wohnung ihrer Mutter schon eine Lektion fürs Leben erteilt.

Aber in dieser nie dagewesenen Krise gilt es, eine Monsterwelle aus Ungewissheit, Sorge, Machtlosigkeit, Einsamkeit und Trauer zu surfen. Mo stellt sich ihren Aufgaben mit Zärtlichkeit und Humor. So tun sich ganz neue Räume auf zwischen Lebenslust und Lebensmüdigkeit, Traum und Realität, Kampf und Kapitulation. Bei allem Abschiednehmen von der Welt wendet sich Mo schließlich in unbeirrbarer Hoffnung und kindlichem Trotz hin zu dem, was – hoffentlich – bleibt.