Flesch-Hört-Retro Dienstag 9. Oktober 2o18

Flesch Hört Retro

Dienstag 9. Oktober 2o18
19 Uhr 3o
La Bohéme, Winsstraße 12, 10405 Berlin
WIR HÖREN: NICO – Von Werner Fritsch
(in Anwesenheit des Autors)

NICO SPHINX AUS EIS
Ein Monolog von Werner Fritsch
Mit Corinna Harfouch
Regie Werner Fritsch
Produktion HR & SWR 2003

Sie war Sängerin der legendären Musikgruppe Velvet Underground, modelte bei Coco Chanel, spielte in Fellinis La dolce vita und Filmen von Andy Warhol oder stand mit dem Saxophonisten von Sun Ra, mit Tangerine Dream, Kevin Ayers und Brian Eno auf der Bühne. Sie suchte die Nähe schöpferischer Rockmusiker, die auch große Lyriker waren: Bob Dylan, Lou Reed, Leonard Cohen, Jimi Hendrix und vor allem Jim Morrison, der sie ermutigte, selber Lieder zu komponieren. Als Christa Päffgen im Nazi- und Nachkriegsdeutschland aufgewachsen, begann sie ein neues, kreativ-selbstzerstörerisches Leben in Paris, New York und Ibiza. Sie war Muse und Göttin, mütterlich warm und teutonisch kühl, produktiv und todesnah – eine große Projektionsfläche, eine Sphinx aus Eis. Gegen Ende ihres Lebens hatte sie vor, mehr zu schreiben: Gedichte und ihre Autobiographie. Nun setzt der Dramatiker Werner Fritsch der unergründlichen Popikone Nico in seinem furiosen Monolog ein Denkmal, legt ihre Wurzeln und Abgründe offen und verleiht ihr eine neue, seine Sprache.

 „NICO – Sphinx aus Eis“: Hör-Monolog mit Corinna Harfouch

Christa Päffgen alias NICO – einzige deutsche Pop-Ikone von Weltrang – wird auf ihrem Rad von einem Auto angefahren und liegt sterbend in einem Straßengraben auf Ibiza. In einem rauschhaften Monolog lässt Werner Fritsch Stationen ihres Lebens noch einmal Revue passieren: ihre Kindheit, das ausgebombte Berlin vor Augen, die Karriere als Fotomodell bei Coco Chanel, Schauspielerin in Fellinis „La dolce vita“, Mutter eines Kindes von Alain Delon, Geliebte von Brian Jones und Bob Dylan, schließlich Muse von Andy Warhol, der sie zur Sängerin der legendären „Velvet Underground“ macht. In einer kühnen Umkehrung des Orpheus-Mythos versucht sie, zwischen Leben und Tod delirierend, Jim Morrison, die große Liebe ihres Lebens, aus der Unterwelt heraufzubeschwören.